Stahlrenner: Lenker mit Leder umnähen DIY.

Sonntag, 31. Mai 2020

Lenker mit Leder umnähen DIY.

Auf ein wirklich edles Fahrrad gehört auch ein Lenker, der mit Leder bezogen ist. Sieht nicht nur gut aus, sondern liegt auch gut in der Hand.

der fertige Lenker mit Modolo Bremsgriffen

Fertige Sets von Cinelli oder Almarc sind selten und meistens sauteuer. Warum nicht einfach selber probieren? Leder habe ich genug, denn in meinem Elternhaus fand ich einige Lederjacken, die nicht mehr schön waren. Ich hab die Jacken zerlegt und als Rohstofflieferant verwendet.

alte Lederbkleidung aus 2mm Leder diente als Rohstoff

Bei einem Rad uas den 80ern darf ruhig auch altes Leder auf den Lenker. Im Internet hab ich ein paar Beschreibung gefunden, die sehr ausführlich waren. Gestern bekgann ich mit dem Zuschnitt. Ich schnitt zwei Stücke in der Grösse von 72x550mm ab, stanzte mit einer Ahle Löcher im Abstand von 5mm ca. 5mm vom Rand entfernt. Dann ging es los: der Lenker wurde vom Lenkerband entfernt, lediglich die Briden der Bremsen und natürlich der Vorbau blieben am Lenker. Ein Gitzo Stativ mit Manfrotto Klemme diente als Halterung. 3m starker Zwirn wurde vorher gewachst, das Leder in warmen Wasser eingeweicht.

Dann ging es los: mit zwei dicken Nadeln setzte ich eienn Stich nach dem anderen, ähnlich wie beim Schuhbinden. Am Anfang war es etwas gewähnungsbedürftig, denn beim erste Versuch machte ich ein paar Nähfehler, die deutlich sichtbar waren. Als dann schussendlich der Faden riss, gab ich auf, trennte die Sache wieder auf und begann von neuem. Der zweite Versuch gelang schon besser, die Naht wurde halbwegs regelmässig, das Leder musste nach jedem Stich in Form gebracht werden. Insgesamt war ich fast 4 Stunden am Werkeln. Für den ersten Versuch bin ich doch relativ zufrieden und denke, dass noch einige Lederlenker folgen werden.

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Über mich:

Mein erstes Rennrad bekam ich mit 13 Jahren von meinem Vater geschenkt - ein goldfabriges Puch Bergmeister. Mit dem Rad unternahm ich bereits zwei Jahre später meine erste mehrtägige Radtour durchs Salzkammergut. Die Faszination ist bis heute geblieben, obwohl der Radsport in den Jahren 1990 bis 2010 eine kleine Pause bei mir machte. In Wien machte die Fahrt mit dem Rennrad nicht wirklich Spass. Straßenbahnschienen, dichter Verkehr und vor allem Langfinger waren es, die mir die Freude am Radfahren in der Stadt ein wenig verdorben hatten.
Seit nunmehr 8 Jahren wohne ich wieder in einer Kleinstadt, und die Freude am Radfahren ist da wie früher. Auch wenn ich nicht mehr so schnell unterwegs bin und auch keine mehrtägigen Touren fahre, das Rad als Transportmittel und Sportgerät ist für mich nach wie vor aus dem Leben nicht wegzudenken.

Stahlrenner

In meiner Jugendzeit, den 70er und 80er Jahren waren sie der Renner: Sport- oder Rennräder mit 10 oder 12 Gängen, gebogenem Rennlenker, Pedalen mit Pedalriemen und einem schmalen Rennsattel. Als in den 80er Jahren die Mountain- und City Bikes bei uns modern wurden, stiegen viele Radfahrer vom schnittigen Rennrad auf das bequemere und geländegängige Mountain-Bike um. Die Rennräder verstaubten im Keller und erst in den letzten Jahren erleben Rennräder wieder eine Renaissance. Klassische Rennräder mit Stahlrahmen sind begehrte denn je, ein Grund, in diesem Blog einen kleinen Einblick in die Welt der klassischen Rennräder zu bieten.